WordPress manuell aktualisieren und updaten

Aus bestimmten Gründen kann man das automatische Update schon mal deaktivieren und WordPress manuell aktualisieren. So hat man die volle Kontrolle und kann sich den Zeitpunkt der Aktualisierung selbst aussuchen. Oder die WordPress Version ist schon sehr alt und das automatische Update schlägt fehl. Dann hilft nur noch eine manuelle Aktualisierung auf die neueste Version. Dieser Artikel beschreibt die einzelnen Schritte, wie du WordPress manuell aktualisieren kannst.

Generell ist die automatische Update-Funktion von WordPress ja in Ordnung, aber eben nicht immer hilfreich oder sinnvoll. Viele Seitenbetreiber wissen gerne, was auf ihrer Website passiert und wann Updates installiert werden. Doch nun zur Anleitung:

Das Problem

Wie eingangs erwähnt, kann es vorkommen, dass ein automatisches Update (aus irgendwelchen Gründen) fehlschlägt. Häufig sind es Plugins; aber es kann auch weitaus andere Gründe haben.

Lösung: WordPress manuell aktualisieren

Wie ging das doch gleich noch? Seit der automatischen Update-Funktion macht man das ja nicht mehr wirklich häufig. Es kann aber nicht schaden, wenn man als Seitenbetreiber die groben Schritte kennt.

Bevor wir jetzt mit dem Update beginnen, solltest du auf jeden Fall eine Sicherung der Datenbank und deiner WordPress Installation machen.

  1. Backup der Datenbank

    Die meisten Hoster bieten die Möglichkeit per phpMyAdmin auf die Datenbank zuzugreifen.  Hat man sich dort eingeloggt und die passende Datenbank ausgewählt, stehen im oberen Hauptbereich einige Reiter zur Verfügung. Hier klicken wir auf „Exportieren“. Je nach Version von phpMyAdmin stehen hier nun zwei Varianten zur Verfügung  – schnell und angepasst. Für ein simples Backup reicht hier die schnelle Variante. Datei sicher wegspeichern – fertig.

    WordPress Datenbank exportieren

    WordPress Datenbank exportieren
  2. Backup des Dateisystems

    Das Backup der Daten ist ebenso wichtig wie das der Datenbank; hier werden beim Update viele Dateien ersetzt. Am besten verbindest du dich mit einem FTP-Programm auf den Server und lädst alle Dateien und Verzeichnisse aus dem Website-Root herunter. Also die Ordner wp-admin, wp-content und wp-include sowie sämtliche Dateien (index.php, wp-config.php, …)

    WordPress Dateien sichern beim manuellen UpdateDiese Dateien und Verzeichnisse solltes du sichern

  3. Aktuelle WordPress-Version herunterladen

    Jetzt lädst du dir die aktuelle WordPress-Version herunter und entpackst sie. Am besten du benennst den Ordner dann sofort in die entsprechende Version um (z.B. WordPress 4.9.8). So kommst du bei späteren Downloads nicht durcheinander und kannst schnell sehen, ob du eine Version nicht doch schon einmal heruntergeladen hast.
    Die aktuellste Version findest du immer hier: https://de.wordpress.org/download.

  4. Plugins deaktivieren

    Jetzt müssen alle Plugins deaktiviert werden. Gehe dazu über das Dashboard links in der Navigation auf „Plugins > Installierte Plugins“. In der Liste markierst du alle und wählst dann bei „Mehrfachaktionen“ Deaktivieren. Ist dies erledigt, kannst du dich aus dem System ausloggen.

  5. Dateien löschen

    Nun wechselst du zu deinem FTP-Programm und löschst folgende Dateien und Verzeichnisse samt Inhalte:

    Verzeichnisse: wp-admin, wp-includes (das Verzeichnis wp-content nicht löschen!)
    Dateien: alle, außer wp-config.php und .htaccess.

    Wenn noch weitere Dateien im Verzeichnis liegen, wie z.B. robots.txt, sitemap.xml, sollten diese ebenfalls erhalten bleiben.
    Theoretisch könnten alle Dateien überschrieben werden, jedoch stellst du mit der Löschen-Methode sicher, dass wirklich alle Dateien aktualisiert werden.

    WordPress Dateien löschen bei manuellem UpdateDiese Dateien und Verzeichnisse müssen gelöscht werden

  6. Sicherheitsschlüssel eintragen/aktualisieren

    Je nachdem, von welcher WordPress-Version aus das Update erfolgt, solltest du noch die Sicherheitsschlüssel checken bzw. aktualisieren.

    WordPress Sicherheitsschlüssel eintragen
    Die Sicherheitsschlüssel solltest du eintragen

    Am besten ist es, wenn du dir diese Schlüssel selbst erstellst bzw. generierst. Du kannst aber auch folgenden Link benutzen:
    https://api.wordpress.org/secret-key/1.1/salt/
    Anschließend die aktualisierte Datei wieder auf deinen Webspace hochladen.

  7. Neue Dateien hochladen

    Jetzt müssen alle neuen Dateien via FTP in den Webspace hochgeladen werden. Wähle aus dem zuvor entpackten Archiv folgende Dateien und Verzeichnisse aus und lade sie hoch:
    – das Verzeichnis wp-admin
    – das Verzeichnis wp-includes
    – alle Dateien im Hauptverzeichnis

    Die Dateien licence.txt, liesmich.html, readme.html und wp-config-sample.php sowie das Verzeichnis wp-content müssen nicht hochgeladen werden!

  8. Datenbank aktualisieren

    Wenn alle neuen Dateien und Verzeichnisse hochgeladen wurden, muss gegebenfalls die Datenbank aktualisiert werden. Rufe dazu folgenden Link auf:
    http://www.deinewebsite.com/wp-admin/upgrade.php. Dies gilt für den Fall, dass die WordPress-Installation im Root-Verzeichnis installiert wurde. Hast du WordPress in ein Unterverzeichnis installiert, muss zwischen „deineseite.com/“ und „wp-admin“ noch das Verzeichnis angegeben werden. Also z.B. http://www.deineseite.com/wordpress/wp-admin/upgrade.php.
    Dort sollte jetzt „Datenbankupdate erforderlich“ stehen. Klicke auf „Upgrade WordPress“ und die Aktualisierung beginnt.
    Es kann einige Sekunden dauern, bis alles aktualisiert wurde.

    Damit ist der eigentliche Update-Prozess abgeschlossen und die WordPress-Installation sollte wieder laufen.

  9. Plugins aktivieren

    Da wir im Vorfeld alle Plugins deaktiviert haben, sollten diese nun wieder aktiviert werden. Durch die automatische Update-Funktion siehst du schnell, ob es eine neuere Version gibt und ob die aktuell verwendete kompatibel mit der neuen WordPress-Version ist.

Das war es eigentlich schon. Deine Website sollte nun wieder einwandfrei mit der neuen WordPress-Version laufen. Als Hinweis sei noch gesagt, dass es manchmal Sinn macht, die Plugins im Vorfeld auf Kompatibilität zu checken. Dies kannst du unter http://wordpress.org/extend/plugins/ tun. Suche dort einfach nach den Namen deiner Plugins.

Noch ein kleiner Tipp: Um dem Benutzer einen kleinen Hinweis für die Downtime bzw. den Update-Prozess zu geben, gibt es einige Plugins, die während des Updates einen entsprechenden Hinweis ausgeben. Empfehlen kann ich

Und nun viel Erfolg beim Aktualisieren. Falls du noch Fragen, Hinweise oder Anregungen hast, freue ich mich auf deinen Kommentar! Oder berichte, welche Erfahrungen du gemacht hast.